Leben ohne Müll - es ist möglich!

Stefanie Parringer

17. Juni 2018

Erfolgreiche Bürgersprechstunde von Stefanie Parringer zum Thema "Leben ohne Müll":

Fast gänzlich ohne Müll leben. Geht das? Die Zero Waste Bewegung aus den USA macht es vor. Und ja. Es geht. Ohne Geld oder Zeit zu kosten. Geändert werden müssen nur die Gewohnheiten.

Glücklicherweise rücken ökologische Themen wie Artensterben, Mikroplastik, Lebensmittelverschwendung und unser Konsumverhalten wieder verstärkt in die gesellschaftliche Wahrnehmung. Insbesondere spielt Müll in immer mehr Medien eine Rolle, so berichtete der Stern in einer mehrteiligen Reihe davon und auch in der ZEIT erschien ein großer Beitrag zum Thema Plastikmüll. Die Tagesschau schockierte mit einer Meldung über neue Mikroplastikfunde in der Arktis. Das Thema Müll scheint also aktueller denn je zu sein und das hat seinen Grund. Denn auch wenn das auf dem ersten Blick nicht so aussieht – wir haben ein gigantisches Müllproblem. Aus diesem Grund lud die SPD Feldkirchen-Westerham zur Bürgersprechstunde mit dem Thema „Leben ohne Plastik“ bzw. „Zero Waste“ ein. Was bedeutet Zero Waste? Im Grunde wird hierbei nicht nur auf Plastik verzichtet, sondern auf den gesamten Restmüll. Nur in geringen Mengen wird kompostiert oder recycelt. Referentin Stefanie Parringer, Mitglied im SPD OV-Vorstand, die diesen Lebensstil nun seit mehr als 2 Jahren führt, erklärte vor interessierten Bürgerinnen und Bürgern, wie.

„Keinen Müll zu machen ist immer viel einfacher, wenn man zusätzlich minimalistischer lebt.“, berichtet die 33-jährige Lehrerin. Das bedeutet, dass man grundsätzlich weniger besitzt und sich genau überlegt, was man überhaupt braucht. Weiter entsteht ein Großteil der Abfälle beim Lebensmittelkauf. Es ist also ein Leichtes, schon mal 80 % des Plastikverbrauchs durch das eigene Mitbringen von Baumwolltüten oder sonstigen Behältern einzusparen. Automatisch führt dann der Weg im Supermarkt erst einmal zum Gemüseregal, was den wunderbaren Nebeneffekt hat, auch noch gesünder zu leben. Reis, Spaghetti o. ä. kann z.B. im Zero Waste Laden „Nimms Lose“ in Rosenheim erworben werden. Hier findet man auch kompostierbare Holzzahnbürsten, loses Toilettenpapier, Reinigungsmittel und vieles mehr, das keinerlei Plastikverpackung beinhaltet. Das Schöne daran: Ohne Müll zu leben ist auch gut für die Seele. „Man fühlt sich einfach viel mehr in Harmonie mit sich selbst, wenn man nicht diese Restmülltonne vor der Haustür jede Woche bis oben hin füllt.“, beteuert die Referentin. Zeit kosten tut das Ganze nur zu Beginn, bis man für sich selbst ein neues System gefunden hat, mit dem man zurechtkommt. Im Prinzip müssen nur die täglichen Gewohnheiten geändert werden. Das ist dann auch nicht teurer, da man überhaupt weniger konsumiert und Qualität über Quantität wählt.

Hier einige einfache Tipps für Interessierte:
• Nimm einen eigenen Glasbehälter mit! Darin können dann Kaffee oder ein Stück Käse oder was auch immer gerade anfällt aufbewahrt und transportiert werden.
• Verwende Stofftaschentücher! Sie sind schöner, einfach und schnell gewaschen und multifunktional einsetzbar.
• Kaufe Second Hand! Viele Kleidungsstücke oder Möbel usw. sind z.B. auf Ebay Kleinanzeigen zu einem günstigen Preis mit guter Qualität verfügbar.
• Wähle Qualität über Quantität!
• Essen vom Bauernmarkt ist den Preis wert! Zu empfehlen ist hierbei der Markt in Miesbach jeden Donnerstag mit einer hervorragenden Auswahl, aber auch Freitags in Bad Aibling und Samstags in Rosenheim finden Märkte statt.
• Ohne Müll leben ist schön! Genauer betrachtet ist z.B. ein guter Coffee to Go Becher aus Porzellan oder Glas viel schöner als ein Wegwerfbehälter mit Plastikdeckel.

Die SPD Feldkirchen-Westerham bedankt sich bei Stefanie Parringer für die interessanten Einblicke, und bei allen Gästen für die guten Diskussionen darüber wie man selbst, die Industrie oder auch die Politik dem besagten Müllproblem, und den daraus resultierenden aktuellen wie zukünftigen Problemen entgegenwirken kann.

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